Löst der Schwenkarm-Beutenbock das Varroaproblem?

Nein, auf keinen Fall.

Die inzwischen aufgetauchten Plagiate werden zum Teil damit beworben, dass mit der Verwendung eines Schwenkarm-Beutenbocks das Varroaproblem gelöst sei. Das stimmt keineswegs! Die beiden äußeren Wirtschaftsvölker werden unter der Varroa leiden und müssen gegen diese Milben behandelt werden!!

 

Aber wie sieht es mit den Ablegern aus?

Hierzu meine Überlegungen. Sie sind jedoch noch nicht erprobt 

Die Ableger sind mit nur einer Brutwabe erstellt. Das bedeutet, dass sich hierin Varroen aufhalten und sich dementsprechend in der ersten Woche noch etwas vermehren können. Außerdem bringen die Ammen- und Trachtbienen noch einige (wenige) Varroen mit. Zwei weitere Wochen lang können sich die Varroen nur sehr bedingt vermehren, da sie bis dahin bestenfalls überwiegend unverdeckelte Larven vorfinden. Erst ab jetzt kann die Königin mit der Eiablage beginnen. Aber dann ist die Entwicklung so stürmisch, dass die Varroa mit  ihrer Vermehrung nicht folgen kann, zumal die Larven knapp 3 Wochen Entwicklungszeit benötigen, ehe sie einen Kokon bilden. Erst Mitte bis Ende August wird die Varroa auch hier etwas erstarken. Eine Behandlung ist also auch sicherlich erforderlich. Gegebenenfalls kann sie etwas später erfolgen, so dass eventuell eine spätere Tracht noch gewonnen werden kann. Wahrscheinlich kann auch eine AS-Behandlung ausfallen. Aber dies muss noch erprobt werden!!

Werden nur unverdeckelte Brutwaben entnommen und dem Ableger zugeführt, so sind anfangs nur wenige Varroen auf den adulten Bienen. Ihre Entwicklung dauert also entsprechend zeitverzögert, so dass am Ende des "Bienenjahres" nur so viele Varroen existieren, dass sie unter der Schadensschwelle liegen dürften, was aber durch Fremdbeflug negativ beeinflusst werden kann.

 

Und wie sieht es mit (Kunst)schwärmen aus?

Die Varroen halten sich überwiegend auf der verdeckelten Brut auf, so dass sich nur verhältnismäßig wenige Milben im Kunstschwarm aufhalten. Die Eiablage durch die Königin beginnt fast sofort, so dass die Milbe in ihrer Entwicklung weit abgehängt wird. Auch hier kann sich die Milbe in den ersten knapp 3 Wochen nicht weiter entwickeln. Dadurch kann sie im ersten Jahr kaum Schäden anrichten. Eine Behandlung der Bienen gegen diese Milbe könnte dann auf den Winter reduziert werden oder eine totale Brutentnahme wäre ausreichend, so dass eine Sommertrachternte durchaus noch möglich wäre.

Spätestens ab dem kommenden Jahr muss wieder in vollem Umfang auch hier gegen die Varroa vorgegangen werden. Das Varroaproblem ist also mit dem Schwenkarm-Beutenbock keinesfalls gelöst, bestenfalls etwas verringert und (oder) verschoben.

 

Ich hoffe, dass sich einige Imker dieser Problematik widmen, so dass dann Erfahrungswerte weitere Erkenntnisse bringen.

An dieser Stelle würde ich dann darüber berichten.